Noch 2 Tage Schule, so wird hier zur Zeit von den Kindern gerechnet. Ich rechne mit noch xy Stunden bis Sonnenuntergang, dann kann ich lüften und auf den Balkon. Ich rechne mit noch 4 Wochen, dann habe ich Urlaub.
Die Arbeit rechnet mit: ihr müsst mehr Adventskalender bestellen, denn bald ist Weihnachten.
Die KundInnen rechnen mit: ich brauche Urlaubslektüre, Rätselblock und eine Schultüte – jetzt. Viel zu tun auf Arbeit.
Die Montage sind immer sehr voll. Nach der Arbeit will ich noch schnell ein Rezept fürs Kind abholen. Unterwegs fällt mir ein, dass ich die Karte gar nicht bei habe. Zum Glück komme ich drauf, in der App der Krankenkasse die Karte aufzurufen. Denn die Schwestern am Empfang sind da sehr streng. Leider gilt das auch nicht und ich bitte herzlich und höflich und bekomme das Rezept doch mit einem Haufen Ermahnungen ausgehändigt. Immerhin war die Karte dieses Quartal schon mal da.
Das ging dann doch schnell. Am liebsten würde ich im kühlen Ärztehaus bleiben…statt dessen setze ich mich zur Überbrückung bis zum Arzttermin in ein Café. Bei Apfelschorle und Kaffee schreibe ich hier schon einmal vor.
Verschwitzt komme ich später zu Hause an, bin gleich wieder ins nächste Geschehen den Alltag geworfen.
Beim Abendessen denke ich hui, du bist ja gar nicht mehr aufnahmefähig. Plötzlich ist jedes Geräusch zu viel, zu laut. Zu viel Information, ich versuche noch schnell ein paar Vorbereitungsdinge für morgen zu besprechen. Doch ich merke, mein Topf läuft über. Ich ziehe die Bremse und liege nun auf dem Sofa. Gleich mal aufschreiben und den Kopf reinigen.
Meine Zeitrechnung heißt heute noch fürs Sommerfest backen, dann auf dem Balkon sitzen, lesen, ab ins Bett.