Brückenoktobertag
Heute ist der 6.10.23. Den Brückentag hole ich hier nach, weil mir der Ausflug so gut getan hat. Letzte Nacht hing mir die Infoveranstaltung von Arbeit nach, sodass ich sehr schlecht geschlafen habe. Heute Abend habe ich was leckeres für morgen vorgekocht, gebratenes Tofu und ein Gemüsecurry mit Reis. 2 Bücher heute angefangen, konnten mich leider nicht gleich fesseln. Statt dessen nach Feierabend eine halbe Stunde ausgeruht und dann was im Haushalt erledigt. Bad geputzt, gebügelt und die Küche gewischt.
Nun der 2.10.23:
Morgens nach dem Frühstück in den Supermarkt gelaufen und schnell ein paar Einkäufe wie Äpfel, Brezeln, Brötchen, Milch, Gurke, Kartoffeln besorgt. Dann K zum Erledigen weiterer Schulaufgaben genötigt, das ging dann größtenteils selbständig. Des weiteren Brotzeit vorbereiten, denn St. Brück hat mir dieses Jahr frei gegeben, die Kids haben sowieso schulfrei und dank der guten Wettervorhersage habe ich einen Ausflug ins Grüne geplant, um meinen Akku etwas nachzuladen. Das funktioniert bei mir am besten im Grünen. Ich deklariere es als Wanderung mit Geocachen am Wasser und stelle eine Pause im Biergarten Aussicht, ein drittes Kind wird noch eingeladen mitzukommen. Die Rucksäcke sind voll mit Wasserflasche, Snacks, Jacke und Fahrkarte, Beschäftigung für unterwegs und auf der Fahrt. Sprich Buchmessebuch und Handy. Dann reden wir unterwegs hauptsächlich über die Sommerurlaube.
Als wir in Alt-Schmöckwitz ankommen, wundern sich alle Kids, ob wir noch in Berlin sind. Ja sind wir und das Ticket reicht tatsächlich bis hier hin. Überprüfen können wir dies mit Blick auf die Karte. Verschiedene Gewässer treffen hier aufeinander, durch alle fließt anscheinend die Dahme, die sich zu zwei Seen erweitert. Die Sonne glitzert auf dem Wasser. Die Seen sind gut befahren, mit anmutigen, leisen, weißen Segelbooten und lauten großen Motorjachten und überflogen von mal hör- und mal unhörbaren Passagierflugzeugen. Flatterbänder markieren Fischernetze. Die Temperatur ist etwas zu warm für meinen Geschmack, dafür ist es trocken. Jacke brauche ich gar nicht. Auf dem ersten Cache sitzt wortwörtlich jemand, wir vermuten ihn unter einer Sitzgelegenheit und ziehen nach kurzem Aussicht genießen weiter. Eine kleine Ernüchterung zu Beginn, der von mir eingeplante Biergarten, hat geschlossen. Internet und Realität klaffen hier weit auseinander. Ich beschließe, dass wir mit den Snacks eine Weile hinkommen und peile den nächsten Cache an. Trotz Brückentag ist erfreulich wenig los auf den Waldwegen. Das Cachen läuft gut, wir finden Pentlings in Totholz, Baumstumpf und Baumhöhlen versteckt. K läuft gut mit und amüsiert sich mit selbst erfundenen Spielen. Nach einem aufregenden Fund, „Mama da sitzt eine Spinne auf deinem Hut!“ und nachdem der Blutdruck wieder normal ist, essen wir Brezeln, Gurke und Apfel. Zum Nachtisch Gummibärchen. Es sind wirklich viele Spinnfäden über die Wege gespannt und sobald wir eine Nase an einem Baum vorbei stecken, haben wir klebrige Fäden im Gesicht. Wir finden viele Geocaches, mit denen sich der Owner viel Mühe gegeben hat. Überhaupt jemand hat einen kompletten Rundwanderweg mit Caches bestückt, damit wir etwas zu tun haben beim Draußensein. Ich mags. Ein Behälter wird abgeseilt mit einer Angelsehne, die um einen Ast gewickelt ist. Oben an einem Schild wird ein Cache mit Räuberleiter herunter geangelt. Immer wieder fallen Eicheln im Wald herunter, das Plopp, Plumps begleitet uns fast den ganzen Weg lang. Wir treffen Ameisen, Kellerasseln, einen Reiher und viele Spinnen. Den Herbst treffen wir nicht. Es ist warm, selbst im Schatten der Bäume.
Auf zwei Drittel des Weges am Krossinsee finden wir einen idyllisch im Wald gelegenen Campingplatz. Der hat einen riesigen Spielplatz mit Seilbahn und einen geöffneten Kiosk. Tatsächlich sind einige St. Brück Camper hier und etliche Dauercamper mit Vorgarten am Wohnmobil gibt es ebenfalls. Wir holen uns Eis und Kaffee und sitzen unterm Sonnenschirm, die Kids toben noch eine Weile auf dem Spielplatz herum. Ein adäquater Biergartenersatz. Ich bin froh mich auszuruhen, lege bewusst das Handy in die Tasche, um die Sonnenstrahlen, die langen Schatten und das glitzernde Wasser aufzunehmen. Ab jetzt sind wir auf dem Rückweg, eine Weile geht es noch am Seeufer entlang. Hübsche Ausblicke überall und ein Cache, zu dem wir mittels auf Holz treten einen sumpfigen Bereich überqueren müssen. Das Seewasser ist in Ufernähe quietschgrün. Die Internetrecherche ergibt, dass es wohl Algen sind, aber keine giftigen? Allergikern wird das Baden von Doktor Internet trotzdem nicht empfohlen. Wir testen das nicht aus und finden den Cache. In einem hohlen toten Baum ist eine Filmdose mit einer kleinen Schelle befestigt, die das Logbuch enthält. Super die gesamte Cacheausbeute! Der Weg biegt bald ab vom Seeufer und läuft recht gerade und vorhersehbar zurück. Wir sprechen über die schönen, verschlungenen und verwurzelten Waldwege in Schweden. Der Boden ist typisch für hier sandig. Ein Ameisenhaufen mit großen Ameisen begegnet uns, auf einer weiteren Bank machen wir wieder Pause, die Kids sind müde. Es gibt nochmal Äpfel und Kekse. Ich könnte vielleicht noch weiterlaufen, doch es war lang genug und wir nehmen den kürzesten Weg zur Tram. Und wir fahren ca 50 Minuten zurück. Am S-Bahnhof begrüßt uns die Großstadt mit Sirenengeheul, quietschenden Trambremsen und Abgasen. Wie immer dröhnt mir der Lärm gleich in den Ohren, ich schaffe es nicht sofort ihn auszublenden und ich mag nicht.
Die Rückfahrt klappt gut, in der Bahn lese ich mein Buch weiter. Zu Hause darf ich als erste unter die Dusche. Die Klamotten werden morgen gewaschen. Zum Wäsche aufhängen am Abend habe ich keine Lust mehr.
Es gibt wieder Kürbis und Stracciatella Paradiescreme. Beim Lesen schlafe ich sofort ein, Avalon schafft es heute nicht mehr mich wachzuhalten.