Cache, Hasel, Photosynthese

Cache, Hasel, Photosynthese

10.09.2023

Auf der sonntäglichen, sonnigen Walkingrunde das erste Eichhörnchen beim Nuss vergraben gestört.

Um einen neu gelegten Geocache in der Homezone zu suchen, hatten wir eine neue und zielgerichtete Runde. Der Fund war leicht und ungestört zu machen. Nur einige Hundebesitzerinnen gingen Gassi mit Tieren in allen Größen. In der Großstadt können nach meiner Erfahrung mit bescheidenen 150 Cachefunden einige Caches nur Sonntags in aller Frühe ohne Störung gesucht werden. Nach dem Fund durch eine von mir selten gegangene Straße gelaufen. Dort kullerten die reifen Haselnüsse, frisch vom Baum gefallen aus ihren blättrigen Hüllen. Das hat die Natur schon gut verpackt. Geht nicht kaputt, wenns vom Baum fällt. Ich erinnere mich an einen Gast, der uns selbst gesammelte Haselnüsse vom Straßenrand anbot. Wer die Großstadtstraßenränder kennt, weiß dass das nicht geht. Ist eine alte Erinnerung. Die zweite und dritte Kastanie gefunden. Die erste ist in der Jackentasche, die man dieser Tage nur morgens für die ersten 20 Minuten Arbeitsweg braucht. Danach ächzt die Wärme.

Heute einen erschreckenden Artikel darüber gelesen, dass die Pflanzen die Photosynthese bei einer bestimmten Höchsttemperatur einstellen und dies im Regenwald gerade der Fall ist. Dem Wald ist es zu warm, hier verlinkt. Das wurde und wird so in der Schule nicht gelehrt (Rückfrage bei G). Kam im der Natur messbar zumindest wohl bisher nicht vor.

Heute dem Rückweg vom Nachmittagsbesuch die ersten sich entlaubenden Bäume gesehen. Gründlich darüber diskutiert, ob es die Hitze oder der Herbst ist. Nun ist das Wort gefallen. Vom Fenster aus gesehen färbt sich die Aussicht seit 3 Tagen langsam gelb und rot.

Biene an Sonnenblume. Bild von readinginsweden

Gestern leckere Speisen in einem Szene-Restaurant gegessen. Dabei daran erinnert worden, dass wir dort früher schon mal gegessen haben, als es noch kein öffentlicher Geheimtipp war und man jederzeit einen Tisch und vorzügliches Essen bekommen hat. Das Essen ist köstlich, das Drumherum mit der Kreditkartenreservierung, Stornogebühr und Tischzeitfenster hat mich gestört. Ich könnte das nur schlecht, Gäste vertreiben, die noch speisen und die nächsten warten in der Nähe, weil ihr Zeitfenster in 10 Minuten beginnt. Wieder gemerkt, dass es in der Großstadt Bezirke gibt, die ich irgendwie kenne, in denen ich außer extra zu Verabredungen selten bin und die das Bild der Stadt nach außen vielfältig machen.

Ich lese gerade Der Vorweiner von Bov Bjerg. Die sparsame und deutlich den Finger darauflegende Sprache nehmen mir etwas das erzählerische, was ich an Romanen so sehr schätze. Gleichzeitig halte ich immer wieder inne und lasse mir die Wortschöpfungen genüsslich im Kopf herum gehen. Nachdem ich die Gesellschaftsstruktur, die vom Autor eigens erfundene Sprache und Kultur ein bisschen verstanden habe, kann ich den Roman/ die Dystopie jedoch nicht mehr weglegen. Dank einer Buchbesprechung konnte ich mich richtig auf das Buch einlassen. Bin gespannt auf das Ende. Wobei ich beim Lesen fühle, das Ende der Menschheit ist schon nah. 

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