Morgendunst sickert durch Lebkuchen
Samstag früh raus zur Arbeit und das herrlich kühl sonnige vor der angekündigten Sommerhitze des Tages genossen. Mit dem Rad zum Bahnhof gefahren, über einer hochgewachsenen Wiese dampft der leichte Morgendunst. Überhaupt sind mir zwei Parkwiesen aufgefallen, welche diesen Sommer nicht gemäht worden sind. Hoffe, das bleibt, denn ich mag das wildgewachsene ganz gern und für die Insekten ist es auch besser. Mir fällt beim Radfahren jedes Mal der Temperaturunterschied auf, zwischen ich fahre auf der Straße zwischen Häusern und den Grünanlagen, die natürlich im Sommer besonders angenehme Frische ausstrahlen.
Viele nette Kundschaft da gewesen zum Manga Day. der Stand war fast durchgehend dicht umringt und auf dem Boden saßen Leserinnen und knobelten am Mangaquiz herum. Der Rest des Arbeitstages unaussprechlich anstrengend. Aufgehellt durch spontanen Besuch einer Freundin, mit der ich danach noch einen Kaffee trinken konnte. G und K hatten großen Spaß an Sport- und Bastelangeboten bei einem bunten Fest. Ich konnte mich unterhalten, gucken und entspannen. Wie G treffend sagte, so ein schöner, langsam vergehender Nachmittag. Das Gefühl, wenn der Tag durch einen hindurchsickert. Vielleicht kennt das noch jemand.
Abends noch kurz einkaufen gewesen. Zu müde eigentlich, dann gings doch. Habe mir die Ruhe angetan. Leider schon im Dämmern nach Hause gekommen.
Guten Morgen Herbstlicht am Sonntag. Morgens ein Stündchen Zeit genommen zum draußen Sport machen. Dann den Zeitjoker gewonnen, weil K gerne die Haushaltsaufgaben tauschen wollte und das Kochen weitestgehend und Staubsaugen übernommen hat. G war mitgehangen, mitgefangen und ich brauchte plötzlich nur den Müll runter bringen und Wäsche abhängen. K und ich zumindest waren ganz zufrieden, lecker wars auch. Später am Nachmittag noch im Kinderzimmer ein neues Fliegengitter angebracht nebst Fensterputzen. Ging so gut und fix, dass die Balkontür nun zum Sommerende endlich auch eines hat. Wie das manchmal so ist, das Gitter dafür hatte ich schon im Frühling gekauft. Montag Morgen war dann eine Wespe darin verfangen. Da es noch so kühl war, schien sie noch etwas steif und ließ sich mit Abschütteln recht gut befreien.
Am Sonntag zum dritten Mal in dieser Saison Lebkuchen gegessen. Die kleinen mit Frucht gefüllten. Im Advent hole ich mir wieder die Pulsnitzer Spitzen, die ich so gerne mag.
Montag frühst um 5.45 Uhr aufgestanden. Frühstück mit den Kindern. Gemerkt, wie selbständig K. plötzlich geworden ist. K. fährt nun immer alleine zur Schule und ich habe morgens ein kleines Ruhezeitfenster mehr. Nun bin ich die letzte, die das Haus verlässt. Unerwartet und doch erwartbar, dass sie wachsen und groß werden.
Bov Bjerk, Vorweiner am letzten Freitag ausgelesen. Das Buch hat mich sehr beschäftigt. Es war mir nicht möglich, es in einem Stück zu lesen. Zu viel hatte ich zwischendurch zum Nachdenken. Beinahe auf jeder Seite hatte ich einen Uff-Moment, ein Innehalten und darüber Denken hin zum Begreifen. Ungefähr in diesem Tempo. So kenne ich mein Lesen eigentlich nicht. Es war spannend mich selbst dabei zu beobachten. Ich habe gelacht, mitgefiebert, mich geekelt, ich bin begeistert, was das Buch alles bei mir auslöst und welche Dystopie, welche Vision/Version der Welt es baut.
Am Sonntag gehört: Michael Ende, Momo als Hörspiel bei Hörbuch Hamburg, tolle Stimmen und Musik. Momo zu hören ist nach Hause kommen. Ich kenn mich aus und fühl mich wohl darin.
Neu angefangen zu lesen von Niccolo Ammaniti: Fort von hier. Eine Geschichte aus einer italienischen Kleinstadt, teils in Rückblicken erzählt. Sie hat mich noch nicht ganz die Geschichte, doch der Lesefluss fließt.