Los geht’s! Wie fast immer am 5. des Monats mit #WMDEDGT? bei Frau Brüllen, dort versammeln sich die Bloggerinnen und schreiben, was sie den ganzen Tag so gemacht haben.
Erwachen mit Wecker um 7 Uhr, gemütliches Weiterschlafen bis 8 Uhr, das Wetter ist sonnig und eiskalt. Ich gehe in die Küche und setze Wasser auf und schneide Obst fürs Frühstück. Als ich das Fenster öffne und meinen Kopf in die kalte Morgenluft stecke, kommt ein ungebetener Gast mit herein. Ich quieke laut auf und alarmiere ungewollt die Kids, die aus den Betten hüpfen. Eine tiefgekühlte Riesenwanze hat es drinnen aufs Fensterbrett geschafft, in der Zimmerwärme fängt sie sofort an sich zu räkeln und umzudrehen. Schnell stülpe ich ein Glas drüber und setze sie wieder nach draußen. Nach ein paar Minuten ist sie wieder eingefroren, der Wind trägt sie davon. Natürlich traue ich mich jetzt nicht mehr an diesem Fenster zu lüften. Obwohl jetzt alle wach sind, frühstücke ich erstmal alleine, höre dabei mein Nightingale Hörbuch zu Ende. Joah, war ganz ok. Als nächstes möchte ich den neuen Glattauer hören. Nach dem Frühstück kommt Körperpflege, warm anziehen und ich schreibe Postkarten (ohne Postcrossing). In meiner Abwesenheit sind 5 von mir verschickte Postcrossing Karten angekommen und ich freue mich aufs Wochenende zu Hause, wenn ich neue Karten von dort verschicken kann.

Die Kids haben sich für heute das Mineralienmuseum gewünscht, das ist zwei Straßenecken von der Ferienwohnung entfernt. Hier muss ich das erste Mal bar zahlen und ziehe mir Zloty aus dem Geldautomaten nebenan. Der wird von einem Zwerg bewacht. Polnisches Geld liegt etwas fremd in der Hand, sieht hübsch aus, ist ein Urlaubsgefühl das mit dem anderen Geld. Die Ausstellung ist für die Kids interessanter als für mich. Ganz ok, alles ist wohl geordnet und beschriftet, ich bestaune Steine, die wie aus Fäden, Schokolade oder Sülze im Querschnitt aussehen und Meteoriten. Ein paar Elemente Abkürzungen schaue ich für die Kids im Internet nach.

Im Museumsladen dürfen die Kids mit Zloty Steine kaufen. Alle sind am Schluss zufrieden. Ein Minieinkauf im Zabka wird noch erledigt, Salami, Wasser und Käse sind nämlich alle gegangen.
In der Ferienwohnung belegen wir Pizzateig und verspeisen ebendiese kurze Zeit später genüsslich. Dann klingelt es! Ich sage sofort, das ist die Post! und Wir nehmen keine Pakete an!. Die Kids kichern nervös, ich öffne und es ist wirklich ein Paketdienst, er hat sich aber in der Wohnungsnummer geirrt. Die 1 und die 7 sehen sich sehr ähnlich. Er schleift ein riesiges Paket durch den Flur und gibt es in der 7 ab. Das hatten wir noch nie, dass es in einer Ferienwohnung geklingelt hat.
Heute verzichte ich aufs Hinlegen in der Mittagspause, ich befürchte, dann nicht mehr hochzukommen. Stattdessen lese ich Blogs. Nachrichten kann ich gerade kaum ertragen und nehme jeden Tag nur eine kleine Dosis davon. Das Wetter trübt sich ein auf diesig grau. Gegen 13.30 Uhr sitzen wir in der Tram und fahren zum Museum Hydropolis (Wasserstadt), nicht ohne noch einen oder zwei Zwerge zu entdecken. Das war ein guter Plan. Die Ausstellung beginnt mit in einem runden Saal, dort wird zusammengefasst, wie die Erde vermutlich zu Wasser gekommen ist. Es beginnt mit dem Urknall, der Film ist klasse gemacht. Wir sitzen an der Stelle mit englischen Untertiteln, doch auch ohne sind die Meteoriteneinschläge auf der Erde und Geysire auf dem Saturn beeindruckend. Im Rücken ist ein rundes Wasserbecken. Im schwarzen Wasser spiegelt sich die darüber aufgehängte Erdkugel.

An Touchscreens lassen sich Moleküle zu Wasser in verschiedenen Aggregatzuständen zusammenbauen. Die Wasserversorgung und Wassersparmaßnahmen von Wroclaw werden verbildlicht. Es werden kreative Vorschläge zur Plastikvermeidung bei Footballspielen in Wroclaw aufgezeigt, die Verschmutzung der Ozeane sind ein Thema, Tiefseelebewesen, die für mich allesamt gruselig faszinierend aussehen. Mimikry der Meeresbewohner, Erforschung des Meeresbodens sind ebenfalls ein Bereich. Ich schaue mir eine Analyse der Maßnahmen des Wroclawer Wasserversorgungsunternehmens an: während eines Footballspiels, während eines Starkregens und im Fall eines zentralen Wasserrohrbruchs und daraus folgendem Wassermangels in der Stadt. Wir klettern in einen U-Boot Steuerraum und schauen uns interaktive Seiten über Wracks und deren Wiederfunde an. An einem riesigen Tisch lassen sich die Bereiche Wroclaws darstellen, die von der großen Oderflut betroffen waren. Tatsächlich habe ich während unseres Aufenthaltes immer wieder Bereiche mit frischen Sandsäcken gesehen, scheint also noch aktuell ein Thema zu sein. Mit virtuellen Brillen tauchen wir 7 Minuten mit Buckelwalen. Das zaubert uns allen ein Grinsen ins Gesicht. Nach einer Stärkung im Museumscafé Schokotorte und Kaffee für mich, Saft, Apfeltorte, Käsekuchen für die Kids sind wir etwas müde. Draußen vermisse ich prompt den schönen Abendhimmel der letzten Tage. Für ein Kind ist das düstergraue das Lieblingswetter, wir besuchen noch die nahegelegene Seilbahnstation und gönnen uns eine kurze ca. 400m weite Gondelfahrt über die Oder zum Vergnügen, bevor wir zur Tram laufen und zurück fahren. Mittlerweile ist es dunkel. Auf dem Rückweg entdecken wir einen Briefkasten und schicken unsere Post ab. Wir vermuten, dass die polnische Art des Max Mustermann auf dem Kasten abgebildet ist, um zu zeigen, wo was auf einem Brief hinkommt.

In der Ferienwohnung bereite ich anschließend diesen Text vor. Dann koche ich Nudeln mit Tomatensoße. Heute gelingt es mir sofort den Herd mit Touch einzuschalten und ich gebe die Nudeln in Wasser. Da die Menge etwas wenig erscheint, breche ich die Spaghetti an. Zum Glück lese ich kurz die Kochzeit nach und stelle fest, dass wir Expressspaghetti gekauft haben. Nur 2 Minuten. Also Spaghetti beiseite legen und den Wecker stellen. Es gelingt alles, wir futtern und gucken anschließend PUR+ über Demokratie.