14.9.2025 Bemerknisse zu dieser Woche
Letzten Sonntag war Mondfinsternis. Zu ca. 20.45 stand ich draußen um die Ecke in der Winterjacke und guckte mir an, wie der rote Mond zwischen zwei Hochhäusern hing und an einer Ecke langsam wieder weiß wurde. Das war ein erhebendes Gefühl, tatsächlich gingen einige Ahnungslose in der Nähe vorbei und sahen nichts davon. Wieder festgestellt, dass mein Handy solche Ereignisse nicht gut fotografieren kann. Ich hoffe, das darüber Schreiben hilft, es im Kopf zu speichern.
Oha, es ist dunkel draußen nach Ende der Spätschicht und es ist schön im Dunkeln nach Hause zu laufen, wenn die Luft noch leicht warm ist.
Schulanfang nach den Ferien ist sowohl für die Kinder als auch für mich anstrengend. Die vielen auszufüllenden Zettel, Anmeldung in Schulaccounts und die Änderungen/ Vorkommnisse am eigenen Arbeitsplatz und die Wäsche und Kochen und private Anrufe und Bitten ob ich könnte, die… keine Ahnung mehr, was sich noch alles am Montag und Dienstag häufte. Zwischendurch musste ich mal eine halbe Stunde in mein Zimmer gehen, mich kurz verkriechen und neu sortieren. Ist ja nicht so, dass ich nicht wüsste, wie das alles geht. Dann muss eben etwas warten oder jemand anderes macht es, das musste ich mir so sortieren, dass ich alles schaffe und aushalten kann. Am Mittwoch wars soweit, dass ich mich wieder selbst fühlte.
Stromausfall in einem großen Teil von Berlin und Cellbroadcast Warnungen auf allen mobilen Geräten. Das hat mich überrascht, wie gut das funktioniert hat. Tatsächlich waren mehrere Kolleginnen betroffen, einige wurden nach einem ca. 3/4 Tag wieder an den Strom angeschlossen, andere hatten Pech und die komplette Zeit keinen Strom. Zwei Riesenmüllsäcke voll Lebensmittel mussten zum Beispiel entsorgt werden, keine S-Bahn zur Arbeit, Handy laden auf Arbeit, kein Internet also keine Informationen, die Schule fiel aus, einer hatte ein batteriebetriebenes Radio und das Wetter war so gut, dass die Kinder draußen auf der Straße spielen und die Nachbarschaft zusammen Radio hören und darüber reden konnte.
Donnerstag: Überraschend war für mich das intensive Gefühl am Warntag beim Sirenenalarm in Berlin. Da stellten sich bei mir alle Nackenhaare auf und das Bedürfnis ein mich zu verstecken. Neu für mich ebenfalls die Entwarnung nach 45 Minuten per Sirene. Da wurden Erinnerungen wach an meine Grundschulzeit, denn die Feuerwehrsirene war auf dem Schuldach, samstags um 12 Uhr war immer Testalarm, zeitgleich mit den Kirchenglocken. Viel Lärm für einen kleinen Ort am Samstag.
Donnerstag: Ich wartete ab 7 Uhr auf eine Möbellieferung. Währenddessen putzte ich ein Fenster mit Kreidebild, ein Kinderzimmer, wischte alle Lampen, Türen und Rahmen, den Küchenboden, staubsaugte die Wohnung, wischte alles rund um die Waschmaschine. Gegen 13.30 kam die Lieferung. Mit Unterstützung der Kinder und eines Akkuschraubers bauten wir nachmittags alles innerhalb von 1,5 Stunden auf. Das klappte wunderbar.
Freitag Vormittag Sport.
Samstag Vormittag brachten wir das kaputte Vorgängermöbel zum Wertstoffhof.
Freitags auf Arbeit bemerkt, dass ich mich nicht erinnern kann, wann jemals das Arbeitstempo so hoch gewesen wäre. Und ich rede nicht von vorgezogenem Weihnachtsgeschäft oder irgendwelchen tollen Werbeaktionen, SSV, was zusätzliche Kundschaft anziehen würde. Es war kein Monatsanfang oder besonders schlechtes Wetter.
Es war schlicht und einfach die erste Woche nach Ferienende und gestern Einschulung in Berlin wie jedes Jahr. Wir wurden von Kundschaft überrollt, wie noch nie. Gleichzeitig verspätete sich Dienstag bis Donnerstag die Warenanlieferung um 2 Stunden, sodass mit Ladenöffnung auch erst die Ware ausgepackt werden konnte. Freitag und Samstag kam Ware, die seit 14 Tagen davor gefehlt hat und bereits reklamiert worden war zusätzlich zu der „normalen Anlieferungsmenge“, immerhin pünktlich.
Wir hatten schlicht keine Zeit um zwischendurch etwa die Toilette aufzusuchen oder etwas zu trinken (außerhalb der Pause). Am Samstag Abend habe ich zwischendurch meine Beine nicht mehr gespürt. Das habe ich noch nie so erlebt, es ging allen Kolleginnen genauso. Jede äußerte mehrmals, dass das Tempo zu hoch ist, um es eine weitere Woche/ einen weiteren Tag durchhalten zu können. Also irgendetwas stimmt an den Gerüchten nicht, dass die Menschen sparen müssen, zu wenig Geld haben, dass weniger gelesen wird.
Ich hatte sehr viele sehr freundliche Kundinnen, einen Haufen gestresste Leute an der Backe und mindestens 2-10 Stinkstiefel, wobei deren Zahl kontinuierlich im Laufe der Woche weniger wurde.
Samstag Abend zu Hause schlief ich am Tisch sitzend ein.
In der Nacht zu Sonntag schlief ich 10 Stunden durch. Dann backte ich nach dem Frühstück einen Marmorkuchen, machte die Wäsche, las mein Buch weiter, legte mich für eine weitere Stunde hin. Zu Mittag bereitete ich Pizza mit Lieblingsbelag für jeden vor, packte meine Sportsachen und buchte einen Massageslot. Beim Sport wars heute Nachmittag ganz schön voll. Mit dem Hörbuch von Miriam Georg, Die Verlorene auf den Ohren ging besonders die Cardiozeit gut um und die Geräusche der anderen Sportelnden ließen sich gut ausblenden. Durchgeknetet und Verspannungsbefreit verbrachte ich eine sonnige Balkonstunde unterm Sonnenschirm mit Kaffee, Kuchen und Buch. Dann war die Sonne hinterm Baum und es wurde plötzlich zu kühl. War vielleicht das letzte Mal Balkonsitzen dieses Jahr? Ich hoffe nicht. Nach dem Blumen gießen, widmete ich mich ein wenig dem Postcrossing und startete das Abendprogramm mit den Kids.
Ach ja, es gibt immer noch Balkonerdbeeren.
Und Montag, ja am Montag werden wir morgens früh die von Samstag übrig gebliebene Palette Ware auspacken.



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