3.9.2025 Watt
Ich war im Urlaub, so richtig im Urlaub, dass ich mir um fast gar nichts Gedanken mache. Machte, muss ich eigentlich schreiben, denn in der zweiten Woche brach abends beim Essen ein Stück Backenzahn ab. Wie gut dass wir nicht im Ausland sind, dachte ich noch und informierte mich den restlichen Abend mit zunehmend niedergedrückter Stimmung über Zahnärzte in der Nähe, in der Nähe gibt es keine, und weiter weg und deren Bewertungen.

Des Nachts schlief ich sehr schlecht, mein Hirn versuchte alte, längst gelöste Probleme neu zu beleben. Von 1-2 war ich wach, setzte mich ans Fenster und schaute viele viele Sterne an, Polarlichter sah ich leider nicht. Las mein Buch weiter, bis die Müdigkeit zurück kam. Um 5.30 weckte mich eine Mücke.
Ab 8 Uhr telefonierte ich Zahnärzte ab und ergatterte einen Termin. (Ein sehr freundlicher Zahnarzt löste mein Zahnproblem 2 Tage später.) Dann ging ich zu den anderen zum Frühstück, alle Familien waren scheinbar abgereist und wurden durch Schulklassen ersetzt, dieses vertilgen erwartungsgemäß Unmengen Brötchen und Flakes und sind laut. Wir saßen dann draußen in der Sonne, das war auch schön.

Schön war die Wattwanderung, bei der wir, wie angekündigt, einiges über die Tierwelt lernten. Die Leiterin war sehr zugewandt und ging auf alle Bedürfnisse ein. Ich fand den ausgebuddelten Wattwurm, der gelben Wattwurmkleber auf meinen Händen hinterließ, wir sahen eine sich eingrabende Pfeffermuschel und eine, die mit Wasser spritzte, ich fand Garnelen, die Merkmale weiblicher und männlicher Krebse wurden vorgeführt. Alles Lebendige wurde sanft begutachtet und wieder ins Watt zurück gesetzt. Allerdings folgte uns eine eifrige Möwe. Das Watt ist sowieso ein riesiges Möwenbuffet. Wir blieben im Anschluss noch eine Weile und gingen unserer Lieblingsbeschäftigung nach, kleine Schätze finden, bevor wir die Stiefel abspülten und auf Fisch und Chips Suche gingen.

Die Strandkrabbe gehört zu den Zehnfüsslern, 2 davon sind Scheren. Ein Touristenpärchen führte eine Katze an der Leine am Hundestrand, dabei waren sie die Attraktion, insbesondere weil die Katze gar keine Lust auf Watt hatte und an ihrer Schleppleine schnurstracks wieder zur Düne zurück eilte. Nachdem sie auf dem Arm über den Sand getragen wurde, ging es dann doch. Wir zogen los zur weiteren Schatzsuche.

Watt machen wir nochmal. Außergewöhnlich schön war, der Besuch bei einer alten Freundin in Emden. Die Freude leuchtet immer noch in mir drin. Wir aßen zusammen eine vegetarische Bowl und redeten, bis sie zur Arbeit musste.


