21.4.2025 Brüssel, Reise nach London

21.4.2025 Brüssel, Reise nach London

Die Nacht in der Jugendherberge in Brüssel war durchwachsen. Einschlafen gegen 22 Uhr war problemlos, absolute Müdigkeit. Die auf dem Gang rennenden Jungs waren endlich im Bett, die Kirchenglocke nebenan schlug das letzte Mal um 22 Uhr. Um 4 musste ich leider raus zur Toilette, das war nur mit viel Lichtschein ins Zimmer möglich. Dann ließen mich die Straßengeräusche, das kleine Kissen, zu viel Wärme im Zimmer (ich kippte das Fenster) und Laternenlicht nur noch leicht bis ca. 7 Uhr weiterschlafen, dann las ich das letzte Kapitel in meinem Buch. Aber hej ab 7.30 Uhr sollte es Kaffee und Frühstück geben.

Beim Frühstück sahen wir eine Schulklasse 11-12 Jähriger, das waren anscheinend die Energiebündel vom gestrigen Abend. Das Jugendherberge Frühstück war ok, der Boden rund um die Saftstation am Buffet sehr klebrig,. Ich aß Toast mit Belag, einen Apfel, Tomaten und Gurkenschnitze, die Kids hatten Schokopops, Toast und Kakao. Angenehmes Sprachengewirr. Ich war leicht verwirrt, dass sich einige Menschen eigenes Essen mitbrachten. Auch wenn das Angebot herbergsmäßig schlicht ist, stört mich das. Mensagefühle gehabt. Dann Betten abziehen, Koffer packen, auschecken. Die Koffer durften wir im Gepäckraum lagern, bis später zum Abholen.
Heute wollten wir in den botanischen Garten. Wir beschlossen zu Fuß zu gehen und zu schauen, was uns unterwegs ins Auge fällt.
Brüssel ist ja in den „Bergen“ gebaut. Wie schon am Sonntag mussten wir Flachlandberliner, nie genutzte Bergauf- und Bergabmuskeln aktivieren. Treppensteigen, bergab auf Kopfsteinpflaster, mein Knie weint leise. Gegen halb 10 waren wir vor den Touristenmassen! im ersten kleinen Park. Es gab ein Glockenspiel zu hören, dessen Ursprung wir nicht ausmachen konnten. Tulpen, eckige Bäumchen und Hecken. Dann stiegen wir bergan und gelangten in Sichtweite des Königsschloss, eine breite Straße für Paraden und nebenan ein Schlosspark. Die Kastanien blühen hier weiß und rot. Zu Hause blühten sie am Samstag noch nicht. Skulpturen, ein noch geschlossener Biergarten, alte hohe Bäume, Vogelgezwitscher, ein paar Menschen, Springbrunnen, Weinranken. In den Kastanien saßen und flatterten grüne Papageien und fraßen die Blüten ab. Mönchssittiche vermutlich. Unfotografierbar für mich.

Das Parlamentsgebäude im Bild, am Parkausgang. Zu unserer Unterhaltung trug eine ca 50 Personen große Läufergruppe bei, die sich zunächst im Park aufwärmen und uns dann immer wieder begegnen, während wir weiter gehen. Sie rennen bergab und bergauf, auf Gehwegen an der Straße entlang.

Der botanische Garten klemmt mitten in der Stadt zwischen mehrspurigen Straßen und Häusern. Das weitläufige Gebäude, das mich sehr an die Orangerie Potsdam erinnert, ist geschlossen. Es gibt Palmen, Tulpen und Skulpturen, wir fanden zwei kleine Geocaches und machten eine Waffelpause.

Grün tut gut, im Bild ein weiterer beeindruckender Platz (Place du Congres), im Rücken liegt die Stadt zu Füßen, ich erwartete fast ein Wasser zu sehen. Dafür gab es Dächer, Türme und Wolkenkratzer.

Im Schatten des Brüsseler Doms aßen wir belgische Pommes, die haargenau wie in Berlin schmecken, leicht versalzen, heiß, einzig meine Soße mit Essiggeschmack wird in Berlin so nicht angeboten. Punkt 12 Uhr fing der Dom an zu läuten und hörte nicht auf, nach 8 Minuten schwang die älteste Glocke bis sage und schreibe 12.30 Uhr weiter. Wir konnten sie im Turmfenster schwingen sehen. Ostermontagsgeläute so muss es wohl sein. Auf dem Rückweg hörten wir aus einem anderen Turm ein Glockenspiel. Untermalt vom immer wiederkehrenden Sirenengeheul (wie es jede Großstadt kennt), wahrlich dann kein Erlebnis mehr.

Mittags reisten wir mit dem Eurostar weiter Richtung Großbritannien. Checkin-Prozedere wie am Flughafen. Ticketkontrolle, Gepäckkontrolle, Durchleuchtung der Reisenden, Passkontrolle vom belgischen Grenzpersonal, Passkontrolle vom britischen Grenzpersonal und kleine Befragung nach den Einreisegründen. Am Schalter ein kleiner aufgedruckter Hinweis, freundlich zu bleiben. Das konnte ich, packte mein Englisch aus und zack waren wir im Schokoladen/Parfum Kaufbereich.

In der Wartezone des Eurostar machte ich ein Nickerchen. Mindestens 16 Waggons hat der Zug, Rollbänder wie am Flughafen zum Bahnsteig. Die Zugfahrt war sehr schnell, ein Halt in Lille Europe, Frankreich, 20 Minuten durch den Tunnel. Einige Plätze waren noch frei. Kaffee war sehr ok, die Sitze bequem, enger als im ICE. Viel Grün, viele Kühe, ein kurzer Blick auf Häfen. Unterwegs warteten wir auf die Zeitumstellung. Die Zeitanzeige stellt um, wenn der Zug den Tunnel verlässt. Unterwegs versuchte ich zum wiederholten Male herauszufinden, wie ich in London zu einer Oysterkarte komme.

Ich schreibe es hier auf, denn im Web konnte ich nur unterschiedliche Meinungen finden. Meine Güte ich habe sogar Passbilder (unnötig) dafür mitgenommen. Also nach Verlassen des Bahnsteigs in St. Pancras /KingsCross und dem ersten Überwinden der London ist schon am Bahnhof toll Gefühle, läuft man zu dem rosafarbenen Ticketladen (alle anderen machen das auch). Dort anstellen, die Schalternummer wird durchgesagt, bei der netten Dame 3 Oysterkarten erbitten. Sie fragt für welche Zone, das zeigt man dann auf einem Netzplan. Sie fragt, bis wann man die Karten braucht. Dann mit Karte für jede Oysterkarte einzeln am Lesegerät bezahlen, den Beleg unterschreiben. Ich musste den Pass noch zeigen, um die Unterschrift zu bestätigen. 51,70 bezahlt (1 Erwachsene. 2 Kinder), nach 6 Minuten waren wir fertig. Umsonst Sorgen gemacht.

Jede verstaut noch seine Oysterkarte, dann fahren wir Underground die schwarze Linie, umsteigen in die türkise, festhalten, dann sind wir angekommen in Limehouse/Ratcliff und beziehen wir unser Hotel Appartement. Das ist gemütlich und hat mehr Ausstattung, als ich erwartet habe. Gegenüber ist ein Salisbury dort, kaufen wir gleich ein und machen Abendessen. Wir gucken Ronja Räubertochter, das ich zu Hause runtergeladen habe auf dem Hotelfernseher.

Dann Spaziergang zur Themse. Ist schon arg nett hier.

Der gute Nachtschlaf wurde mehrmals von ohrenbetäubendem Sirenengeheul unterbrochen. Die neuen Geräusche des Appartements störten mich nicht.

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