Neujahrstag
Am Neujahrstag sind wir alle hundemüde. Ich möchte so gerne rausgehen und das doofe ohnmächtige Gefühl von Silvester los werden, dass ich die Kids überrede mit mir einen Adventure Lab zu machen und Geocaches im Landschaftspark Wartenberg zu suchen. Bei auffrischendem Wind (orangene Windwarnung war heute) betreten wir den Park. Es sind doch einige Spaziergänger unterwegs, viele mit Hund. Der Wind pustet die traurigen Silvesterüberreste (den Rand spare ich mir hier) über die Wiesen.
Dann Weite, Wind und Luft. Ab und an wird die Sonne ein wenig frei gepustet.
Wir finden die ersten Stationen des Adventure Labs und die ersten Dosen. Immer wieder knallt es in der Stadt hinter uns.
Zu meiner großen Freude sehen wir schottische Hochlandrinder, mit denen die Weiden des Landschaftsparks gepflegt werden. Im Gegensatz zu den Kühen in Schweden zeigten sie keinerlei Interesse an uns. Das Kind meint, die sind durch die vielen Spaziergänger bestimmt an Menschen gewöhnt.
Der Wind wird nun unangenehm kalt und wir haben einen weiten Rückweg. In der Ferne sieht man auf dem Bild gerade so den Fernsehturm von Berlin. Unsere Nasen laufen, wir finden an mehreren Stellen blühenden Haselnuss und ich hoffe, es ist allergisch und Kälte bedingt.
Hier spielen wir an der Bundeslandgrenze: ich gehe links vom Weg in Brandenburg und wieder zurück nach Berlin. Links im Bild die Lindenberger Mühle. Ich lese später nach, dass sie dort Futtermittel herstellen.
Die Windräder hatten ordentlich zu tun, wird die Energie über die vielen Strommasten ins Netz eingespeist?
Richtig schwer zu finden war das Finale, der Bonus-Cache zu dem Adventure Lab, bei dem wir einzelne Zahlen gesammelt haben, um die Zielkoordinaten zu erhalten. Wir krabbelten durchs Unterholz, blieben an Dornen hängen, ich stach mir den Finger blutig, das GPS schickte uns von hier nach dort. Als wir schon aufgegeben hatten, entdeckten wir doch noch das Versteck. Schildi die Weltreisende Schildkröte führte uns zu den Stationen, auf der Suche nach ihrem Reisepass, der verloren gegangen war. Wir platzierten ein Trackable und nahmen einen mit. Mit viel Liebe zum Detail hat sich der Owner das ausgedacht. Der Reisepass (das Logbuch) wurde durch eine doppelte Dose vor der Feuchtigkeit geschützt. Unter der Dose schläft im Erdreich eine Schnecke. Der „Hasengrill“ war schon etwas modrig und zerfallen. Sehr gut getarnt und mit der Umgebung verschmolzen.
Ein Hasengrill ist ein mit geometrisch angeordneten Stöckchen „getarnter“ Geocache. Diese Art von Versteck gilt als sehr auffällig verborgen, ist allerdings oft die einzige Möglichkeit, eine größere Dose meist im Wald zu verstecken. Dann wissen die Nicht-Cacherinnen, die hier lesen, das jetzt auch.
Sieht aus wie aus Schokolade, ist wohl aus dem 3D Drucker und bewacht den Cache. Nach viel Gelaufe, Wind und Luft genießen kamen wir erschöpft wieder zu Hause an. Hoffe, mein Akku reicht jetzt bis Sonntag. Abends Erkältungssymptome, Hals und Schüttelfrost.
Das war bis auf das letzte ein ganz guter Jahresstart.