5.10.24 #WMDEDGT?

5.10.24 #WMDEDGT?

Was machst du eigentlich den ganzen Tag?
Die Antwort schreiben viele Bloggerinnen auf und verlinken es bei Frau Brüllen.

Ein aufregender Tag steht bevor. Nachdem ich gestern wieder arbeiten und anschließen komplett heiser gewesen bin, musste ich zwecks Kräfte sammeln unbedingt hustenfrei gut durchschlafen. Ergo lagerte ich mein Kopfende in der Nacht mit 2 extra Kissen leicht hoch. Das funktionierte gut. Gegen 7.30 Uhr aufstehen zum Frühstücken. Müsli mit Obst, Kaffee und Tee. Nach anschließender Körperpflege erledigte ich noch einen kleinen Einkauf im Supermarkt unter dem Gesichtspunkt Gemüse, Obst, Milch und Hafermilch sollen bis Dienstag reichen, Ingwer ist alle, Leergut wegbringen. Das klappte hervorragend, allerdings mussten die Halloween Süßigkeiten schon mal mit und ein knuspriges Dinkelbrot lag auch im Einkaufswagen. Dann die Kids motivieren zum Fertigmachen, Nasenspray nehmen, kurz hinlegen und den Rucksack für den Ausflug packen. Ein kleines Familientreffen in Berlin ist geplant. Ich freue mich auf herbstliche Eindrücke, viele Gespräche und Spazierengehen.

Wir starten an den Gärten der Welt und fahren mit der Seilbahn über den Kienberg, vorbei am Wolkenhain und kommen in der Nähe des Besucherzentrums Gärten der Welt an.

Berlin von oben
ganz rechts am Rand der Berliner Fernsehturm

Schon der Anblick aus der Gondel verspricht herbstliche Farben trotz bewölktem Himmel.

Blick auf Gärten aus Seilbahngondel

Wir gehen durch das internationale Garten Kabinett.

brasilianischer Garten
Brasilien
chilenischer Garten
Chile ganz in weiß und es blüht überall
chinesischer Garten
China leuchtet schön orange rot

Nach einem Mittagessen mit Lasagne und Pizza spazieren wir durch den Park. Ich mag die Weite, die Mischung der Farben.

Parkblick, Wolkenhimmel

Im Rosengarten sind die Beete farblich geordnet, es blüht noch einiges. Ich erinnere mich an den Rosengarten im Schlosspark Solliden. Dort sind die bei Staatsbesuchen geschenkten Rosen ausgestellt und man kann nachlesen, wer zu welchem Anlass welche Rosensorte geschenkt hat.

rote Rose

Im chinesischen Garten spiegelt sich das Ufer im glatten Wasser und leuchtet doppelt schön. Ich habe hier so viele Fotos gemacht, dass ich gar nicht weiß, welches ich für den Blog auswählen soll.

chinesischer GArten

Ok zwei reichen. Es ist ganz ruhig hier. Der Weg ist von hohem Bambus gesäumt.

chinesischer Garten

Im Wasser schwimmen Kois. Besonders in der Nähe einer Brücke, ich vermute die Besucherinnen füttern dort regelmäßig. Die Fische sind genauso friedlich, wie der See.

Im christlichen Garten ist eine Fotosession. Verkleidete Menschen posieren. Der Besuch weiß, was das ist: Furrys. Wikipedia weiß: „Sammelbegriff für eine internationale Subkultur, die an anthropomorphen Tieren interessiert ist.“ Hier sind hauptsächlich Fuchs und Katze vertreten, auf dem Foto sieht man sie in der Ferne vorbeiziehen. Sehr interessant und faszinierend. Vielleicht eine Art von Lebenswelt, die mit Cosplay, Rollenspiel ausgedrückt wird.

Parkblick Furryparade

Einen Besuch im japanischen Garten, keine Fotos, und eine Kaffee und Kuchenpause am Spielplatz tun mir sehr gut. Es gibt von mir gebackenen Zitronenkuchen und vor Ort gekauften Kaffee und Tee. Wir sitzen als einzige draußen, reichen die Kuchendose mehr oder weniger heimlich unterm Tisch herum und amüsieren uns über uns selber. Mittlerweile habe ich wieder Halsschmerzen vom vielen Reden und meine Nase läuft.

Wolkenlücken tun sich auf, nachdem 2 Tropfen Regen gefallen sind. Mir wird warm und ich ziehe die Strickjackenschicht unter der Regenjacke aus. Am großen Wasserspielplatz machen wir noch ein Gehpause. Wir setzen uns auf Gitterliegestühle, die man nach hinten kippen kann. Ich habe etwas die Zeit im Blick, denn die letzte Seilbahn fährt um 16.45 Uhr. Die Parklandschaft ist hier weit geöffnet und nicht von Hecken unterbrochen, die kleine Gärten abteilen.

gelb orangene Blumenbeete
Hier wurde schön in Herbstfarben blühendes gepflanzt. Wir überlegen, wie viel Aufwand mit Hebebühne o.ä. betrieben werden muss, um die Bäume in Form zu schneiden.

Gondeln schweben vorbei, die Vielfalt der Bäume wird sichtbar.

weißblauer Wolkenhimmel, Seilbahngondeln

Die Sonne lässt das Laub und satte Grün der Wiesen aufleuchten. Im Kontrast dazu die heranziehende Regenwolken.

Die Sonne lässt das Laub und satte Grün der Wiesen aufleuchten

Mein Lieblingsbild des Tages.

Bunte Laubbäume, dunkler Himmel

Leider ist die Verweildauer hier kurz für mich, die Gruppe löst sich etwas auf, ich schaue wieder auf die Uhr und versuche trotzdem den Anblick aufzunehmen. Bei loosysays gibt es auch eine herbstliche Farbenjagd.
Die Seilbahnfahrt zurück hat zwei aufregende Momente: Als die Bahn eine Vollbremsung macht, schwankt die Gondel ganz schön. Nach 2 Minuten geht es weiter und kaum ist der Schreck verklungen, werden die ersten Schauergeschichten ausgepackt. Alá: „Gut, dass das kein Skilift ist, sonst würden wir hier erfrieren.“ Dann sehen wir eine Rauchfahne aus einer Schrebergartenkolonie aufsteigen, vermuten zunächst einen Grill, dann als es immer größer wird einen Laubenbrand. Hoffentlich ruft in dem Fall jemand die Feuerwehr.
Am vorbeiziehenden Wolkenhain wird die Kabinentür automatisch geöffnet, wir fahren langsam weiter. Ich frage den hereinschauenden Mitarbeiter noch schnell, ob die Gondel ein Faradayscher Käfig sei, falls es plötzlich gewittert (immerhin droht eine dunkle Wolkenfront). Er ist einigermaßen verwirrt von der Frage, antwortet, dass es einen Notmotor gibt, falls der Blitz einschlägt und die Passagiere damit weitergefahren würden. Dann schließt sich die Tür, wir haben Spaß mit imaginären Bildern von vom Blitz gegrillten Familienmitgliedern, der leichten Verwirrung des Mannes. Die Süddeutsche online sagt, ja eine Seilbahngondel funktioniert als Faradayscher Käfig. Wir überlegen, wie man aus einem vom Blitz getroffenen Auto herausspringen müsste.
Rings um säumen Hochhauslandschaften den Kienberg, die Fernsicht ist wunderbar. Unter uns Wald und Sumpf, das wirkt bei der geraden Draufsicht merkwürdig eindimensional auf mich. Nach dem Ausstieg zieht es sich dann zu und die Sonne verabschiedet sich. Wir verabschieden uns herzlich von der Verwandtschaft. Bis wir mit U- und S-Bahn wieder zu Hause sind, düstert es sich schon langsam an.

Zu Hause machen wir alle Pause. Tee, Gemüseteller und Stulle mit Brot gibt’s zum Abendessen. Ich peile einen frühen Feierabend an. Höre Whitaker, Von hier bis zum Anfang weiter, Lese: Newman, Das Verschwinden. Das erinnert mich sehr an Die Wand von Haushofer. Dystopisch, wobei die Hautfigur eine Welt erlebt, die ausschließlich von Frauen bewohnt wird. Alptraumhaft und eindringlich gesellschaftsbeleuchtend geschrieben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert