24.8.24 Kalmar
Am frühen Morgen starten wir zu einer Geocaching Runde ums Dorf. Wir beginnen direkt hinter dem Ferienhaus, im Feld kann man kleine Pfade erahnen, Gräser und Blumen stehen hoch. Es zirpt, hüpft, summt bei jedem Schritt. Wir laufen an Pferdeweiden vorbei. Wir treffen freundliche Pferde, ich fotografiere einige für hier typische Windmühlen. Ein bunt gescheckter Hengst guckt neugierig, er trägt eine Maske, vermutlich wegen der Insekten. Ein flauschig hellbraunes Fohlen lässt sich streicheln. Die Nüstern ganz weich. Bis es vom Stromzaun einen Zisch bekommt. Der Zaun flattert im Wind. Wir probieren ein paar Brombeeren, müssen einen völlig zugewachsenen Weg wieder zurück, gehen stattdessen 700m Straße. Das ist hart. Auf Öland gibt es 2 Hauptstraßen, dort fährt alles. Zur Zeit hauptsächlich Wohnmobile, ein DHL LKW, Linienbusse und viele Ausflügler und Einheimische, die vermutlich nur zum Einkaufen müssen. Alle kommen uns entgegen.
Wir suchen eine Letterbox an zwei Windmühlen. Es dauert etwas, bis wir fündig werden. Wir freuen uns, denn die Box ist trocken und einigermaßen gepflegt. Dann biegen wir auf einen Feldweg ab, treffen bald auf einzelne Häuser und einen großen Bauernhof.
Auf dem Hof mit einer großen schwarzweißen Kuhherde auf den Weiden nebenan, wird eine Kuh ärztlich behandelt. Sie steht zu dem Zweck in einer Box aus Stangen, der Tierarzt kommt mit dem Motorrad. Die muht recht unwillig.
In einem Wäldchen entdecken wir den zweiten gesuchten Cache.
Mit Rückweg über die Dörfer brauchen wir ca 3 Stunden. Mittags braten wir Kartoffeln und essen Preiselbeeren mit Köttbullar dazu.
Gegen 14.30 Uhr brechen wir zum Schloss Kalmar auf. Der Wind ist stürmisch geworden, das merke ich im Auto besonders auf der Brücke zum Festland.
Auf dem Weg fällt mir ein Ritterburgartiger Turm auf. Tatsächlich gehört er zu einem Gefängnis, wie wir anhand der meterhohen, wehrhaften Zäune, Mauern und Gitter vermuten. Zum Schloss ist es noch ein Stück. Vor Ort kann ich mich nicht in der Park App anmelden und hoffe, dass ich mit Parkscheibe kostenlos parken darf. Vor mir parkt ein finnischer Wagen, hinter mir ein norwegischer.
Der Wind pfeift nun sehr kalt durch und durch, zum Glück habe ich meine Jacke dabei. Die Mitarbeiterinnen im Schloss tragen mittelalterliche Kostüme.
Das Schloss ist sehenswert. Wir streifen durch die Räume. Lernen einiges über den Krieg zwischen Dänemark und Schweden, die Wasa-Könige. Bewundern Gewänder, sind abgestoßen von den Unmengen an Essen, dass jeden Tag am Hof zubereitet wurde.
Nachdem Königin Margarete Großvater, Mann und Sohn weggestorben waren, durfte sie nicht allein regieren als Frau, obwohl das Volk sie schätzte. Sie adoptierte den Sohn Eric ihrer Nichte. Der wurde mit 15 Jahren König. Welchem 15jährigen würde man heute die Regierung eines Landes anvertrauen? So war das damals. Mir gefielen das Herrenzimmer und der Thronsaal. Die Kachelöfen fand ich allesamt hässlich.
Draußen peitschen Windböen Schaumkronen auf die Ostsee, auf dem Wall können wir uns in den Wind lehnen. Bei der Rückfahrt die Episode mit dem Auto.