16. und 17.8.24 Huhu Schweden und Lund
In der Universitätsdtadt Lund in Schweden ist unser Zwischenstopp auf der Anreise.
Die Straßen tragen Kopfsteinpflaster vor den Häusern blühen die Stockrosen. Wir übernachten im Hotelzimmer mit Blick über die Dächer von Lund. Auffällig finde ich etliche Klimaanlagen, die außen an den Häusern montiert sind. Das kenne ich aus Berlin gar nicht. Im Hotelzimmer an die Wand geschraubt ist ein kleines Bügelbrett mit altmodischem Eisen.
Wir pokern mit dem Wetter und gehen nach einer halben Stunde Schläfchen raus ohne Jacken, um uns Bewegung zu verschaffen. Schnell finden wir das Zentrum, besichtigen den Dom und stöbern ewig in einem Buchladen. Der hat eine riesige Schreibwaren und Schnick Schnack Auswahl. Ich erkenne viele Autorinnen und BuchCover aus Deutschland wieder. Eine Buchhändlerin hat etwas Zeit, ich erzähle, wo ich arbeite und wir tauschen uns über radierbare Fineliner aus, von denen wir Hunderte im Monat verkaufen. Ähnliches gibt es hier auch. Dann eine Runde durch den Universitätspark, wir finden unseren ersten schwedischen Geocache dieses Jahr. Alte efeubewachsene Gebäude umgeben den Park, die Uni leuchtet weiß mit Fahnen. Im Dom entdecken wir bei längerer Betrachtung viele Details auf einer astronomischen Uhr. Datum, Sternzeichen: passt alles.
Zum Abendessen gibt es Fastfood, dann kommt die große Müdigkeit und das Hotelzimmer ruft. Der Checkout nach dem Frühstück dauert 15 Sekunden, es ist angenehm kühl, als wir zum Bahnhof gehen. Im Zug recherchiere ich, ob es einen Bus zur Autovermietung gibt. Ich lese: in Kalmar findet heute der Ironman statt. Ich erschrecke über Bilder von Menschenmassen und gesperrten Straßen.
Vor Ort ist erstmal der Bus kaputt, doch Ersatzfahrer nebst Bus kommen innerhalb von 4 Minuten. Das ist erstaunlich, in Berlin wäre der Bus einfach ohne Erklärung ausgefallen. Insbesondere weil der nächste Bus in 10 Minuten fährt. Vom Ironman sehen wir nichts.
Die Autoabholung soll ein Automat regeln, denn die Vermietung hat samstags geschlossen. Was sich später lustig erzählen lassen wird, waren schlimme 45 Minuten für mich. Ein gelber Automat und ich stehen in der prallen Sonne. Der Automat liest einfach meinen Führerschein nicht ein. Dann soll ich ein Foto davon machen und den Support anrufen. Warteschleife auf schwedisch, Press 2 for English. Ich drücke, warte und telefoniere 25 Minuten, muss mehrmals das Foto neu aufnehmen, etliche Male die Buchungsnummer, Adresse etc neu eintippen, yes please. Erwähnte ich, dass es heiß ist? Die Sonne knallt auf das Display, ich erkenne fast nichts darauf. Es wird nichts gespeichert und der Automat bricht den Vorgang immer wieder ab. Als wir es endlich bis zum Einlesen der Kreditkarte für die Versicherung geschafft haben, piept er und piept. Der Mann am Telefon bietet an den Automat neu zu starten und mich per Messenger weiter anzuleiten. Ok, thank you, yes please. Mir ist nun alles recht. Ich habe Sonnenbrand im Nacken und die nächsten Kunden sind im Anmarsch. Stressgedanken überfluten mein Hirn. Es passiert nichts, außer dass es weiter piept.
Ich rufe wieder an, nehme zwischenzeitlich ein drölftes Foto vom Führerschein auf und halte den Automaten am Leben, bis jemand dran geht. Ein telefonierender Mitarbeiter aus dem Autocenter taucht auf, bleibt hilflos daneben stehen. Ich soll nun ein Foto vom Personalausweis machen. Gebe wieder alle Daten ein, schaffe es bis zum Bezahlen und kann diesmal endlich mit Pin bestätigen. Die ausgedruckte Quittung ist ein Blankozettel. Das ist jetzt aber auch egal, kurz überlege ich, ob eine Geheimtinte benutzt wurde. Der Gelben Maschine ist vermutlich heißer als mir. Ich habe den Schlüssel, jeah!! Bedanke mich herzlich am Telefon. Beglückwünsche mich innerlich für mein eloquentes Englisch, sammle Kids (die konnten drinnen im Schatten warten) und Gepäck ein.
Den Weg nach Öland finde ich ohne Navi, dann fahren wir endlich über die Ostseebrücke. Eine Spur für die Radelnden des Ironman ist abgeteilt. Ich fahre in der Mitte. Links der Gegenverkehr. Rechts ein paar Radfahrerinnen auf sportlichen Rädern. Das Wasser glitzert. Schweden ich bin nochmal angekommen.
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