24.7.2024 Hollahijaho
In der S-Bahn wechsle ich spontan den Platz, weil der mit sich selbst und der Menschheit sprechende Mann sich auch mit in den Vierer setzt. Selbstfürsorge ist das für mich. In der Bahn ist es mir generell schnell zu laut oder zu stickig, da brauche ich nicht noch diesen extra Kontakt. 15 Minuten zuvor ging er durch meinen Laden und sprach/fluchte laut mit allen Kundinnen. Zur Erleichterung aller verschwand er nach 5 Minuten wieder und ging hinaus auf die Mall. Während ich in der Bahn mein Buch lese, singt es plötzlich laut „Hollahijaho! Ja was guckt ihr denn alle, das ist ein altes deutsches Volkslied!“, höre ich von ihm. Als ich aussteige, singt er auf dem Bahnsteig weiter. Jetzt habe ich aber wirklich genug und gehe zügig von dannen. Halleluja! (Das ist aus irgendeinem alten Kirchenlied.)
Am Sonntag vervollständige ich den Reiseplan und verpasse ihm bis Mittwoch den letzten Feinschliff. Ich buche Plätze im Flixtrain für den letzten kurzen Reiseabschnitt. Ich telefoniere einmal mit Schweden auf Englisch, dabei bin ich sehr aufgeregt und mir kommen die vorher nachgeschlagenen englischen Vokabeln dann doch nur zögerlich über die Lippen. Die Abholzeit des Mietautos konnte ich erfolgreich etwas verschieben, da sich die Zugfahrzeit geändert hat. Wenn ich den Schweden richtig verstanden habe, hat er angeboten uns vom Bahnhof zur Vermietungsstation zu fahren. Mal sehen, ich bekomme wohl einen Tag vorher eine sms. Ich freue mich schon aufs Englisch sprechen und denken, das hat letztes Jahr schon sehr gut geklappt. Außerdem habe ich mit Hilfe der Ticket-App von SJ einfach und schnell ein Ticket inklusive Sitzplätzen und Snacks für uns gebucht. Nach dem Urlaub werden wir bestimmt krass in den Schul- und Arbeitsalltag geworfen, doch so ist das, wenn ich die letzten 3 Ferienwochen frei bekomme.
Außerdem habe ich kleine Freizeitpläne für die kinderfreie Zeit gemacht. Zusätzlich zum Arbeiten meine ich. Hoffe, das klappt alles.
Nachdem es am Samstag so unglaublich heiß gewesen ist und wir bei einer nachmittäglichen Draußenverabredung von einem Schatten zum nächsten, vom Kaltgetränk in einem Café zum Eis im nächsten spaziert sind, habe ich mich am Sonntag tüchtig ausgeruht.
Also dachte ich, vormittags viel geschlafen auf dem Balkon mit einem Kaffee gesessen und gelesen, dann Wäsche aufgehängt, Mittags Nudelsalat gemacht.
Anstatt Mittagsschlaf habe ich weitergelesen, dann wurde ich unruhig, es war viel zu heiß zum rausgehen. Also habe ich mich dem Bürokram gewidmet, der in einem Haushalt so anfällt. 2 Mitgliedschaften und 2 Abos gekündigt, ein Bahnticketabo neu abgeschlossen, den neuen Stromanbietervertrag abgeschickt, viel Papierkram abgeheftet und sortiert. Jetzt ist alles wieder an seinem Platz. Dann Bettwäsche gewaschen, gefegt. Elfer raus, Cabo und Port Royal gespielt. Wenn ich das hier so aufschreibe, kommt mir im Nachhinein der Tag gar nicht mehr so faul vor.