MEK Museum europäischer Kulturen
29.10.23 Besuch MEK Museum europäischer Kulturen
Der Bericht über unseren Museumsbesuch folgt nachträglich, da ich ab dem Abend nach dem Museumsbesuch krank wurde und mich tagelang mit vielen Schläfchen, Tee und Wärmflaschen pflegen musste. Geschrieben habe ich den Text am 5.11.23. Der Abend, an dem ich wegen Polarlichter-Sehen noch etwas wach bleiben wollte.
Am ersten Sonntag meiner Urlaubswoche besuchten wir das MEK in Berlin- Dahlem. Ziel war die Ausstellung Läuft über die Geschichte der Menstruation. Mein Mantra gegenüber den Kids lautet ja, dass ca die Hälfte der Menschheit vermutlich menstruiert und dass deshalb ruhig alle genau darüber Bescheid wissen sollten. Natürlich informierte ich mich vorab auf der Webseite des Museums. Kinder bezahlen dort keinen Eintritt. Das ist anscheinend in allen Museen der Stiftung Preußischer Schlösser und Kulturen so. Es sollte dort noch andere interessante Ausstellungen zu sehen geben. Da ich über die Verpflegungssituation vor Ort unsicher war, kaufte ich Snacks für 3 Kids und mich ein. Das Kaffee! sollte tatsächlich nur am 1. Sonntag im Monat geöffnet haben. Nun denn, nach einer Bahnfahrt quer durch Berlin, landeten wir neben dem Campus der Freien Universität. Alles war wunderhübsch belaubt, mitgebrachte Schirme nicht nötig, der Weg leicht zu finden. Punkt 11 Uhr kamen wir vor den erwürdigen Mauern des Museums an. Ein Mitarbeiter eilte herbei und schloss das große Tor auf. Wenige andere Besucher und wir betraten den kleinen Park und durch das hohe Eingangsportal das Museum. Drinnen fassten wir uns kurz in Geduld. Ein unfassbar freundlicher Mitarbeiter versorgte jeden Gast mit Garderobenmarken, Eintrittskarten und heiteren Worten zum Museum. So aufmerksam ging es gleich weiter, als uns ein weiterer Mitarbeiter ungefragt seine Lieblingsstücke im Erdgeschoss zeigte. Dabei eine Freude im Gesicht, die mir in Berlin in der Öffentlichkeit bei arbeitenden Menschen sonst nie begegnet. In einem Raum ist ringsum hinter einer Glasscheibe ein Heimatberg (Link zu Wikipedia) aufgebaut, der den Lebensweg von Jesus zeigt. Drückt man auf einen Knopf, drehen sich Pyramiden, winken die Hirten und wandeln die Figuren. Durch eine verborgene Mechanik wird alles angetrieben. Vordem hatte ich Heimatberge nur im Erzgebirge gesehen. Der Mitarbeiter erzählte, dass ein weihnachtlicher Heimatberg in Vorbereitung für die Ausstellung ist.
Von der Ausstellung Läuft hatten wir uns deutlich mehr aufklärende Aspekte versprochen. Wir hatten sehr oft den Moment, oje so sah das früher also aus? Gut fand ich die Klarstellung von Vorurteilen. In medizinischer Hinsicht zum Beispiel 9in Bezug auf die Menopause fand ich kaum Informationen. Meine Kids waren so, „Das wissen wir doch schon alles“. Das übrige Museum war interessanter. Wir durchstreiften noch Räume mit Trachten und ich bewunderte eine venizianische Gondel.
Im Museumseingangsbereich konnten wir an einem Tisch die Snacks verspeisen und bekamen noch Zitronenbonbons als Nachtisch geschenkt. Besonders und interessant war die Ausstellung „Flechten“. Wir konnten sehr viel ausprobieren. Ich schaute einen kleinen Film über Webervögel. Vieles war zum Anfassen, immer wieder gab es Bänder zum Einweben in eine Wand, bunte lange Schnüre zum Flechten und am Schluss einen Basteltisch, an dem wir uns Armbänder knüpften. Auch K brachte Geduld auf und wir hatten schnell hübsche Ergebnisse an den Handgelenken. Der letzte Ausstellungsraum versprach etwas über Bienen und Slowenien. Es handelte sich um die Architektur von Bienenstöcken in Slowenien und die Verarbeitung von Honig zu traditionellem Gebäck. Wir kamen auf die Bienenvölker der Imker AG in der Schule zu sprechen und die Kids spielten noch ein Memory mit Bildern aus diesem Raum. Am Ausgang bekamen wir weitere Bonbons zugesteckt und Flechtscheiben für zu Hause. Wir zeigten stolz unsere Armbänder und ich bedankte mich herzlich. Schade, dass in diesem Museum an einem Sonntag in den Herbstferien kaum etwas los war. Abschließend aßen wir in einem Café Kuchen und die Kids tranken Rhabarberschorle. Diese Bäckertheke muss der Überwinterungsort der Berliner Wespen sein. So viele waren dort unterwegs. Ich hatte Donauwelle und Milchkaffee. Das war sehr erfreulich und gab mir Energie für die Heimfahrt.
Auf dem Hin- und Rückweg las ich mein Buch weiter, schaffte aber nicht ganz den Schluss. Todarsi, Die Reise zum Mittelpunkt der Magie. Ein spannendes Kinderbuch.
Zu Hause musste ich mich eine Stunde hinlegen. Mein Hals kratzte schon seit Stunden furchtbar.
Ich kochte noch ein Abendessen mit Gemüsestäbchen, Kartoffelbrei, Nudeln, Möhren und Erbsen. Die Soße wurde leider nichts. Das passiert mir mit Mehlschwitze oft, besonders wenn ich unter Zeitdruck stehe. Mit Ketchup ging es dann auch.
Danach legte ich mich ins Bett mit dem Vorsatz morgen früh zum Arzt zu gehen.